CO2 Footprint reduzieren trotz persönlichem Vertrieb?

Aktuell liegt ein sehr großer Fokus auf unserer Umwelt. Viele Unternehmen haben bereits einige Maßnahmen unternommen, wie sie selbst ihren CO2-Fußabdruck minimieren können – manche pflanzen Bäume für den Klimaschutz, andere steigen auf E-Autos und erneuerbare Energien um.
Aber wie setzt man Klimaschutzmaßnahmen im Vertrieb um? Ist das möglich oder überhaupt sinnvoll in Betracht von Preis-Leistungsverhältnis? Sollte man auf den persönlichen Vertrieb verzichten?

Klimaschutz im Vertrieb ist sinnvoll, da ein persönlicher vor-Ort-Vertrieb einfach nicht komplett durch Video-Calls ersetzbar ist.

Als erste Maßnahme sollte man den Vertrieb genau planen. Also nicht heute erst zum Kunden nach Berlin, dann im Anschluss direkt zum Kunden nach München über die Autobahn rasen! Die meisten Vertriebler spulen im Außendienst über tausende Kilometer pro Tag ab – das stößt einiges an CO2 in die Atmosphäre. Um das von Anfang an zu beschränken ist es sinnvoll Termine mit den gegebenen Örtlichkeiten genau zu planen.
Kunde A sitzt in Berlin – hier stellt sich die Frage, ob es im Umkreis noch mehr (potenzielle) Kunden gibt, mit denen man schon lange kein persönliches Gespräch mehr geführt hat und ob diese nicht zu dem gleichen Zeitpunkt ein offenes Ohr für einen Vor-Ort-Termin hätten. Anstatt also pro Tag mehrere weit von einander entfernte Städte abzuklappern, sollten Sie sich innerhalb einiger Tage, gerne auch innerhalb der Woche, auf mehrere Kunden einer Region konzentrieren.

Wenn der Vertrieb erstmal ordentlich geplant ist, ist es ein Leichtes auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Mit der Bahn nach Berlin ist nicht nur angenehmer, um während der Zugfahrt Meetings vorzubereiten, es reduziert Ihren CO2 Ausstoß außerdem erheblich.
Zum Vergleich: von Frankfurt nach Berlin sind es 545km, für die einfache Strecke entsteht durch Fahrten mit dem KFZ (lt. kürzlich veröffentlichen Zahlen der UBA) 147 Gramm CO2 pro gefahrenen km ein Gesamtaustoß von 80.115 Gramm CO2 – bei Fahrten mit der Bahn für die gleiche Strecke (hier nicht berücksichtigt, dass Schienenverkehr in der Regel weniger km zurücklegen) sind es nur 17.440 Gramm – also 62.675 Gramm weniger – nur für die einfache Fahrt.

Der Transport zum Kunden wäre somit abgehakt, und damit eigentlich auch der größte Co2 Produzent im Vertrieb. Was gibt es also noch, um der Umwelt Gutes zu tun?
Auf Ausdrucke verzichten. Im Zeitalter der Digitalen Welt hat fast jeder ein Tablet zur Hand, hier kann man super einfach Flyer oder Produktblätter präsentieren, ohne diese Ausdrucken zu müssen. Spart Tinte, Druckerpapier und vor allem: CO2!
Sollte der Kunde die Daten dann auf seinen eigenen Geräten – zum Nachlesen – benötigen: Airdrop, Clouds und Konsorten machen’s in Sekundenschnelle möglich. Einfach die Datei rüber schubsen – fertig. Ganz ohne Bäume fällen.

Natürlich sollte bei der Anschaffung der Geräte darauf geachtet werden, dass diese Klimaneutral produziert wurden oder sogar auf gebrauchte Geräte zurückgegriffen werden. Eine Erneuerung von Geschäftshandys und Tablets ist auch nicht jedes Jahr nötig, auch wenn die Hersteller jedes Jahr ein neues Gerät auf den Markt werfen.

Wichtig ist auch, und das sollte klar sein, dass man mit Vor-Ort-Vertrieb immer noch mehr CO2 produziert, als bei Videomeetings – dennoch sind diese oft unabdingbar und sollten weiterhin, trotz Klimagedanken, stattfinden. Eine Kompensation des eigenen Fußabdrucks sollte daher immer zusätzlich bedacht und durchgeführt werden.
Wie? Ganz banal: CO2 Zertifikate kaufen. Oder öfter mal einen Baum pflanzen. Müllproduktion vermeiden und auch im Unternehmen selbst auf Klimaneutralität setzen. Weniger Ausdrucke, weniger Anwesenheitspflicht im Büro, weniger unnötige Anschaffungen von Geräten, die man nur einmal im Jahr nutzt – wenn sie dann doch gebraucht werden, kann man sich diese oftmals leihen oder z.B. übergroße Ausdrucke in Auftrag geben. Dafür braucht man keinen eigenen Poster-Drucker.

Sie können Ihren CO2 Fußabdruck auch berechnen und beurteilen lassen und dann entsprechende Maßnahmen ergreifen. Oftmals beginnt die Reduzierung schon bei Kleinigkeiten. Sei es die Umstellung auf papierlose Reisekosten – Briefe zu versenden, auch wenn die Post jetzt bereits auf E-Fahrzeuge umgestellt hat – verursacht nämlich immer noch einen erheblichen CO2 Ausstoß. Auch die Ausdrucke, die Verwendung von Papier für Anschreiben etc. – alles Kleinigkeiten die im Großen Ganzen zu Buche schlagen.
Einer der Gründe übrigens, warum wir unseren Blog nur digital führen und kein Druckerzeugnis präsentieren.

Überdenken Sie doch mal, wie Sie in Ihrem eigenen Unternehmen CO2 einsparen können – bei der Umstellung auf papierlose Reisekostenabwicklung stehen wir Ihnen gerne unterstützend zur Seite!