CRITICIZE ME!
HOW TO KRITIK IM JOB
Man sollte meinen, dass jeder weiß, wie man Kritik übt. Oder gar, dass dieses Wort nicht so einen negativen Beigeschmack haben sollte – Kritik kann ja auch positiv sein. Doch, sind wir mal ehrlich, dass das Wort „Kritik“ bei uns negativ behaftet ist, liegt allein daran, dass wir kaum positive Kritik erhalten. Nicht gemeckert ist schließlich gelobt. Doch wie sorgen wir dafür, auch wenn wir keine positive Kritik üben, dass es sich nicht um destruktive, sondern konstruktive Kritik handelt? Das unsere Mitarbeiter oder Kollegen aus einem Feedback-Gespräch mit neuem Elan anstatt purem Frust hervorgehen?
Das Ganze ist prinzipiell simpel. Man muss sich nämlich nur 4 Punkte merken – die Inhalte dieser sollten allerdings mit Bedacht gewählt und ordentlich „ausgeführt“ werden.Content matters
Der gute alte Inhalt. Überlegen Sie sich bereits im Vorfeld genau, welche Themen Sie besprechen möchten. Halten Sie stichhaltige Argumentationsgrundlagen bereit – der „Verdacht“ oder das „Gefühl“ das Kollege A z.B. viel weniger arbeitet als Kollege B, oder das Kollege C. ständig Mist baut reichen als Grundlage oder „belastbare Hinweise“ nicht aus. Gibt es für Ihre Kritik wirkliche Grundlagen mit Beispielen, dann sprechen Sie auch nur diese an! Die wenigsten besitzen genug Selbstreflektion um auch ohne Beispiele festzustellen, dass die Kritik der Tatsache entspricht. Und davon mal abgesehen, jeder möchte gerne seine eigenen Fehler nachvollziehen können. Ein Beispiel bietet hierfür eine super Grundlage.
Sound makes the music
Schon mal vom gestressten Kollegen auf Fehler hingewiesen worden? Egal wie stichhaltig die Kritik war, ging trotzdem an uns vorbei. Wenn wir in einer negativen Tonlage kritisieren, ist es keine Kritik, sondern Gemecker. Das kann und will einfach keiner annehmen. Ein ruhiger und freundlicher Ton, ein Gespräch auf gleicher Ebene, helfen ungemein dabei, die Kritik konstruktiv rüberzubringen.
At the right time
Hat Sie der zu kritisierende Sachverhalt aufgebracht oder aufgewühlt? Dann ist jetzt sicher nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu sprechen. Gleiches gilt für Ihren Gegenüber – schämt dieser sich für den Fauxpas oder ist er gar emotional aufgewühlt, dann sollten Sie mit dem Feedbackgespräch lieber warten. Zu lange sollten Sie sich dennoch nicht Zeit lassen – der Hergang des Kritikpunkts lässt sich mit der Zeit nur schwer rekonstruieren. Ein direkter Bezug zum Fehlverhalten ist gerade im Rahmen einer konstruktiven Kritik wichtig.
The right intention
Weshalb kritisieren Sie? Hoffentlich nicht, um dem Kollegen oder Mitarbeiter ein schlechtes Gefühl zu geben. Bei konstruktiver Kritik sollten Sie immer die Absicht verfolgen eine Besserung der Situation hervorzurufen. Haben Sie also immer eine positive Absicht und im besten Fall einen (oder mehrere) Lösungsvorschläge parat. So helfen Sie auch nachhaltig Ihren Mitarbeitern.
So, nun da wir die 4 Punkte der konstruktiven Kritik kennengelernt haben, nun ein paar Tipps zur richtigen Formulierung:
- Vermeiden Sie Verallgemeinerungen. Nutzen Sie konkrete Beispiele wie „Letzten Freitag, Montag und leider auch heute ist mir aufgefallen, dass Sie nicht pünktlich am Arbeitsplatz ankamen.“ – ein „Sie kommen immer zu spät!“ verfehlt hier leider seinen Zweck.
- ICH-Form. Kritik ist besser anzunehmen, wenn Sie klingt, als wäre es eine Selbstreflektion des Gegenübers. „Ich finde es schade, dass der meiste Arbeitsaufwand des letzten Projektes von mir erledigt werden musste, obwohl es eine gemeinsame Aufgabe war.“ Wird definitiv besser ankommen als „Du hast das letzte Projekt ganz schön auf mich abgewälzt“.
- Situationsbezogen. „Ich habe mich nicht gut dabei gefühlt, als Du mich heute Vormittag vor dem Kunden bloßgestellt hast“ klingt besser als „Immer machst Du mich nieder!“
- Verhaltensbezogen. Wenn Sie die Person direkt kritisieren, wird sich diese sicher nicht gut dabei fühlen. Kritisieren Sie daher immer nur das Verhalten. Also: „Du bist zu blöd für die Aufgabe“ (davon mal abgesehen, dass sich diesen Satz niemand anhören sollte!) trifft heftig – ein „Mir ist aufgefallen, dass es bei Projekt ABC Probleme im Teil XYZ gab. Dazu habe ich mir ein paar Verbesserungsvorschläge überlegt.“ bietet daher eine direkte Hilfestellung an.
- Loben. Zu Beginn ging ich darauf schon kurz ein – wir werden zu wenig gelobt. Die Praxiserfahrung zeigt hier deutliche Vorteile der Sandwich-Taktik. Lob – Kritik – positiver Aspekt. Suchen Sie vor einem Gespräch also am besten auch ein paar positive Aspekte Ihres Gesprächspartners raus und kritisieren Sie nicht nur.
Sollten Ihre Steuerprüfer zu viel Kritik an Ihrer Reisekostenabrechnung haben, wenden Sie sich gerne an uns. Wir unterbreiten Ihnen ein individuelles Angebot.