Remotework, flexible Arbeitszeiten und ihre Vor- und Nachteile

In den letzten Wochen haben wir ja schon bereits ausgiebig über die effektivsten Arbeitszeiten, die effektivsten Jahreszeiten und, ganz wichtig, Work-Life-Balance berichtet. Heute, in unserem abschließenden Artikel zur Effektivitätsserie, wollen wir die Vor- und Nachteile von flexiblem Arbeiten vorstellen.

In flexibles Arbeiten fallen zwei Arten: Remoteworking und flexible Arbeitszeit.
Remotework bedeutet, nicht bloß den bekannten HomeOffice Arbeitsplatz – nein, es heißt, dass man remote – also „aus der Ferne“ arbeitet. Wo das ist, ist theoretisch völlig egal – solang das Arbeiten selbst möglich ist (Internetverbindung, Computer, Telefon). Viele Unternehmen, gerade junge Start-Ups, bieten Ihren Mitarbeitern Remote Work bereits an – der Trend geht stetig zu mehr Flexibilität, so auch was den konkreten Arbeitsplatz betrifft.

Flexible Arbeitszeiten sind selbsterklärend, sie beschreibt eine von der Norm abweichende Arbeitszeit. Im Normalfall haben Mitarbeiter mit flexiblen Arbeitszeiten Kernarbeitszeit und alle Stunden davor oder danach sind flexibel. D.h. wenn die Kernarbeitszeit von 10:00 – 14:00 Uhr wäre, könnte Mitarbeiter X bereits um 6:30 Uhr beginnen, sofern sein Arbeitstag bis 14:00 Uhr geht. Der Langschläferkollege hingegen, darf gerne bis 09:00 Uhr liegen bleiben und startet um 10:00 seinen Arbeitstag – dieser endet dann natürlich nicht schon 14:00 Uhr, sondern dauert bis ca. 18:30 Uhr.
Allein anhand dieses Beispiels ergibt sich der erste Vorteil von flexiblen Arbeitszeiten: durch die freie Zeiteinteilung des Arbeitstages können Frühaufsteher und Langschläfer von ihren effektivsten Arbeitszeiten profitieren. Aus Sicht des Betriebes gleich doppelt gut: Effektivere Arbeit durch Nutzung der passendsten persönlichen Arbeitszeiten und – dank voll ausgenutzter Flexibilität der jeweiligen Arbeitszeit – eine längere Erreichbarkeit innerhalb des Betriebes (hier 06:30 Uhr bis ca. 18:30 Uhr).
Voraussetzung hierfür ist natürlich die Kombination aus Frühaufstehern und Langschläfern - vielleicht im nächsten Vorstellungsgespräch gleich mal nach den Schlafgewohnheiten fragen?

Da die Vor- und Nachteile von Remotework und Flexiblen Arbeitszeiten fast identisch sind, haben wir diese hier als Vor- und Nachteile von flexiblem Arbeiten zusammengefasst:

Plus: Steigende Mitarbeiterzufriedenheit
Ganz klarer Fall, bei flexiblen Arbeitszeiten ist eine Vereinbarung von Privat- und Berufsleben weitaus einfach zu Handeln als bei festen Zeiten. Für Remotework liegt der Grund hierfür fast noch klarer auf der Hand: wenn man sich den Ort des Arbeitens aussuchen kann, weshalb bei tristem Regenwetter im Büro sitzen, wenn man – mit leichter Meeresbrise – das auch in einem Cafe an der Küste erledigen kann?

Minus: Unterschiedliche Erwartungen an die Arbeitszeiten
Hier kann es natürlich oft zu unterschiedlichen Erwartungshaltungen kommen, denn jede Seite des Arbeitsverhältnisses stellt sich darunter etwas anderes vor. Der Arbeitgeber wünscht sich über die flexiblen Arbeitszeiten möglicherweise die Kollegen auf Abruf bereit, der Mitarbeiter sieht das Ganze eher anders und möchte sich seine Zeiten so einteilen, wie er das eben möchte. Um diesen Nachteil im Vornherein zu Nichte zu machen, hilft es, über die Erwartungen und Wünsche an die Arbeitszeitenregelung ganz klar zu sprechen. Beim Remotework eventuell noch viel wichtiger, da Zeitverschiebungen auch eine Rolle spielen können.

Plus: Reduzierte Fahrtzeit
Remotework, natürlich, hat erst gar keine Fahrtzeit. In der Regel klappt man den Laptop auf und ist ready to go.
Bei flexiblen Arbeitszeiten lässt sich recht leicht der Stop-and-Go-Verkehr zu den üblichen Stoßzeiten umgehen. Super, gerade wenn man eher im städtischen Gebiet arbeitet.

Minus: Kommunikation und Zusammenarbeit leiden.
Wir haben es alle in den letzten Jahren gemerkt, durch das angeordnete HomeOffice wurden Teams gespalten, man sah nicht mehr jeden Kollegen und über Chats entstanden manche Missverständnisse, die im persönlichen Gespräch gar nicht erst aufgetaucht wären. Bei flexiblen Arbeitszeiten wird so mancher Kollege im Büro zum Geist – der der Remote von Bali aus arbeitet sowieso. Hier ist es wichtig wöchentliche Video-Calls anzuordnen, oder, wenn keiner Remote arbeitet, wenigstens einen Tag der Woche mit Kernarbeitszeiten für alle zu Versehen.

Plus: potenzielle Mitarbeiter locken
Ja, wirklich. Wir leben in einer Welt, in der der Trend stark zu Remotework und flexiblen Arbeitszeitmodellen geht – dies ist besonders potenziellen, jungen, gut ausgebildeten Bewerbern bei dem zukünftigen Arbeitgeber wichtig. Wenn Sie also besonders positiv aus der Masse an Unternehmen herausstechen wollen, bieten Sie doch am besten beides an. Sofern natürlich, mit Ihrer Firmenstruktur und der Branche vereinbar.

Minus: Arbeitszeiten sind schwierig zu prüfen
Gerade bei Remotework herrscht eine starke Vertrauensbasis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber – hier gibt es keine Stechuhren, keine Systeme die ggf. eine gewisse Zeit tracken. Der Kollege liefert seine Arbeiten ab, ob er diese in 5 oder 8 Stunden erledigt hat, erfährt letzten Endes niemand. Bei flexiblen Arbeitszeiten, gerade solchen mit Erfassung auf Vertrauensbasis, ist es ebenfalls schwierig. Wenn es nur einen Kollegen gibt, der besonders früh kommt, oder besonders spät geht, ist es kompliziert nachzuvollziehen ob die Stunden die er sich morgens oder abends aufgeschrieben hat, wirklich so geleistet wurden.

Sie sehen, es gibt viele Punkte, die für Remotework und flexible Arbeitszeiten sprechen – ob und wie Sie mit den Negativen umgehen bleibt Ihnen überlassen. Sollten Sie jedoch auf der Suche nach einem Dienstleister im Bereich Reisekosten sein, der Ihnen ein Angebot auf Stückpreisen basierend und nicht auf Stunden unterbreitet, sind Sie bei uns genau richtig. Hier müssen Sie sich keine Gedanken machen, ob der Kollege wirklich die korrekte Arbeitszeit erfasst hat.